Programm - Manifest - Ziele


D. PL�DOYER F�R EIN PLANETARISCHES BEWU�TSEIN

10. In den meisten Teilen der Welt bleiben die wirklichen Potentiale des Menschen ungenutzt und liegen brach. Die Art und Weise, in der Kinder aufwachsen, unterdr�ckt ihre nat�rliche Begabung zu Kreativit�t und Lernen; die Art und Weise, wie junge Menschen den Kampf um ihr materielles �berleben erfahren, m�ndet oft in Frustration und Wut. Dies f�hrt bei Erwachsenen zu einer Vielzahl kompensatorischer, sucht�hnlicher und zwanghafter Verhaltensmuster. Das Ergebnis ist der Fortbestand von sozialer und politischer Unterdr�ckung, von Wirtschaftskriegen, kultureller Intoleranz, Verbrechen und Mi�achtung der Umwelt. Die Beseitigung sozialer und wirtschaftlicher Fehlentwicklungen und Frustrationen erfordert eine betr�chtliche sozio-�konomische Entwicklung, welche wiederum das Vorhandensein besserer Ausbildung, besserer Information und besserer Kommunikation voraussetzt. Diese jedoch werden verhindert durch mangelnden sozio-�konomischen Fortschritt, womit der Teufelskreis perfekt ist: Unterentwicklung begr�ndet Frustration, Frustration verhindert, indem sie gest�rten Verhaltensweisen Vorschub leistet, eine gesunde Entwicklung. Dieser Kreis mu� durchbrochen werden, und zwar an seiner durchl�ssigsten Stelle: durch die Entwicklung von Geist und Bewu�tsein der Menschen. Dies ist kein Ersatz f�r die Notwendigkeit sozio-�konomischen Fortschritts und der hierzu erforderlichen finanziellen und technischen Mittel, sondern bezeichnet eine Parallelstrategie auf geistig-spirituellem Gebiet. Denn solange die planetarische Dimension nicht Bestandteil menschlichen Geistes und Bewu�tseins ist, werden Entwicklungen, die das globale Welt-Umwelt-Gef�ge belasten, zunehmen. Dies wird in eine Schockwelle m�nden, die den gesamten �bergang zu einer friedlichen und kooperativen Weltgemeinschaft gef�hrdet. Damit einher ginge ein gewaltiger R�ckschritt f�r die gesamte Menschheit und eine Gefahr f�r jeden Einzelnen von uns. Die Fortentwicklung menschlichen Geistes und Bewu�tseins mu� demnach erstes und dringlichstes Anliegen der gesamten menschlichen Familie sein.

11. Statische Stabilit�t ist in unserer Welt eine Illusion, das einzig Best�ndige ist nachhaltiger Wandel und Transformation. Um den Zusammenbruch zu vermeiden, stehen wir vor der kontinuierlichen Notwendigkeit, die Evolution unserer Gesellschaften in die richtigen Bahnen zu lenken: in Richtung einer Welt, in der alle Menschen in Frieden, Freiheit und W�rde leben k�nnen. Diese Lenkungsfunktion jedoch kann nicht von Lehrern oder Schulen ausgehen, auch nicht von politischen und wirtschaftlichen F�hrern, obwohl ihr Einsatz f�r diese Sache wichtig ist. Die Steuerung unserer Gesellschaften mu� k�nftig von den Individuen selbst ausgehen: Jede und jeder Einzelne von uns ist an dieser Stelle grundlegend und im Zentrum seines Wesens gefordert. Ein Individuum, das in planetarischem Bewu�tsein lebt, erkennt seinen ureigenen Part im evolution�ren Proze� und handelt verantwortlich im Licht dieser Einsicht. Jede und jeder von uns mu� bei sich selbst damit beginnen, sein Bewu�tsein in der planetarischen Dimension zu entwickeln, nur dann k�nnen wir zu verantwortlichen, effektiven Tr�gern des Wandels und der Transformation in unseren Gesellschaften werden. Globales Bewu�tsein umfa�t das Wissen um und das Gef�hl f�r die vitale Interdependenz und die grunds�tzliche Einheit der Menschheit. Es beinhaltet die bewu�t vollzogene Annahme der Ethik, die mit dieser Erkenntnis verbunden ist. Seine Evolution wird zum neuen Imperativ f�r das �berleben des Menschen auf diesem Planeten. Das 21. Jahrhundert mu� demnach in die Geschichte eingehen als das Jahrhundert des planetarischen Bewu�tseins.

�bersetzung: Frank-Michael B�er

Folgende Ehrenmitglieder des Club of Budapest haben dieses Manifest bisher unterzeichnet:
S.H. der Dalai Lama, Lord Yehudi Menuhin, Sir Peter Ustinov, Vigd�s Finnbogad�ttir, Pir Vilayat Inayat Khan, Professor Edgar Morin, Professor Ervin Laszlo, Professor Suheil Bushrui, Professor Hossein B. Danesh, Gertrude Mongella, Professor Andy Knight, Ken-Ichiro Kobayashi, A.T. Ariyaratne, Riane Eisler, Professor Robert Muller, Professor Gillo Pantecorvo, Dr. Peter Russell, Dr. Edgar Mitchell, Karan Singh, Professor Elie Wiesel, Betty Williams, �rp�d G�ncz, Gidon Kremer, Gina Lollobridgida, Liv Ullmann u.a. .

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Stiftung Club of Budapest Deutschland - letzte Änderung 18.02.2001