Literatur


Globale Trends 2000

Die Globalisierung der Welt hat vielfache Auswirkungen. Sie beschr�nkt sich keineswegs nur auf den Money-Flow zwischen den Finanzm�rkten oder auf den ungehinderten Austausch von Waren. Sie hat ebenso Auswirkungen auf die an ihr in unterschiedlicher Weise partizipierenden �konomien, Staaten, Gesellschaften, Traditionen und die in ihnen lebenden Menschen.

Die Stiftung Entwicklung und Frieden in Bonn besch�ftigt sich seit geraumer Zeit mit den Auswirkungen der Globalisierung weltweit. In ihrem neuesten Forschungsbericht Globale Trends 2000 (erschienen beim Fischer Taschenbuchverlag) wirft sie ein Licht auf viele Faktoren, die damit einhergehen, ohne da� die Zusammenh�nge den meisten Menschen bewu�t sind. Was hat der Nord-S�d Konflikt, was die Migrationsbewegungen mit der Globalisierung der Welt�konomie zu tun? Wie wirkt sie sich auf die Bestrebungen nach Gleichberechtigung der Frauen in unterschiedlichen Erdteilen und Kulturr�umen aus? Wie h�ngen globale Medienpr�senz, Meinungsfreiheit und Zensur und die neue Machtkonzentration auf wenige Global Players im Medienbereich zusammen. Welche Auswirkungen haben neue Kommunikationstechnologien wie das Internet nicht nur f�r die Expansionsm�glichkeiten der Gro�en, sondern die F�rderung dezentraler Teilhabe des Einzelnen?

Das knapp 500-seitige Kompendium behandelt neben diesen gesellschaftlichen Begleiterscheinungen der Globalisierung ebenso die weltwirtschaftlichen Zusammenh�nge, in denen sie stattfindet. Breiten Raum nehmen die Auswirkungen von Globalisierungsprozessen auf die �kologie unseres Planeten ein. Als letztem gro�en Komplex widmet sich Gobale Trends 2000 den Konsequenzen f�r die Politik. Nicht nur Chancen und Grenzen innerstaatlichen, wie auch zwischenstaatlichen Handelns in Wirtschafts-, Sozial- und Umweltpolitik werden beleuchtet, sondern ebenso die mit der Globalisierung einhergehende handfeste Machtpolitik, der Wandel von Institutionen wie UNO und NATO, die Abnahme zwischenstaatlicher und Zunahme innerstaatlicher Gewalt. So entsteht beim durchaus interessierten Nachrichtenzuschauer dieser Tage allzu oft der Eindruck, es handele sich (ob im Balkan oder Ruanda, in Afghanistan, Osttimor oder Tschetschenien) um quasi naturgegebene weil "in ihrer menschlichen Natur" liegende sogenannte ethnische Konflikte. Die wirklichen Zusammenh�nge bleiben oft selbst den Berichterstattern verborgen. Fast immer werden Konflikte, die im Kern Macht- und Verteilungsfragen sind "ethnopolitisiert" und erhalten damit eine Legitimierung, die nur selten hinterfragt wird.

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Stiftung Club of Budapest Deutschland